Verkehrsinfrastruktur und Verkehr

Diverse Problemstellungen im Bereich Verkehr und Verkehrsinfrastruktur wurden in den letzten Jahren gelöst und weitere, wichtige Entwicklungen sind vorbereitet.

Umfangreiches Sanierungsprogramm für die Verkehrsinfrastruktur

Viele Menschen sprechen mich wegen des teilweise schlechten Zustandes unseres Straßen- und Wegenetzes an. Das ist mir natürlich nicht unbekannt.

Aldenhoven lebt mit einem erheblichen Sanierungsstau, der in einem schlechten Infrastrukturmanagement der Vergangenheit u.a. aufgrund der seinerzeit zunehmenden Schuldenlage der Gemeinde begründet liegt. Zudem war die Gemeinde in der Phase der Haushaltskonsolidierung unter dem Stärkungspaktgesetz gesetzlich gezwungen, ganz erhebliche Einsparungen vorzunehmen. Das macht sich leider an vielen Stellen bemerkbar und das möchte ich jetzt ändern!

Die allgemein schlechte Wirtschafts- und Finanzlage der Städte und Gemeinden trifft nicht überraschend auch unsere Gemeinde Aldenhoven. Das macht die äußeren Rahmenbedingungen für groß angelegte Sanierungsmaßnahmen nicht unbedingt besser. Es gibt aber verschiedene Entwicklungen, die es uns hoffentlich einfacher machen werden, in Zukunft wieder mehr in Gehwege und Straßen zu investieren:

1. Wir haben unsere Schulden ganz erheblich abgebaut und sind hier die Kommune mit den niedrigsten Pro-Kopf-Werten im Kreis Düren. Da wir nun erheblich geringere Zins- und Tilgungslasten zu leisten haben, verbleiben uns mehr Mittel in der Kasse für wichtige Maßnahmen und Projekte.
2. Wir haben in den zurückliegenden Jahren erhebliche Fortschritte in der dringend erforderlichen Sanierung unseres Wirtschaftswegenetzes gemacht. Teils kann der Mittelansatz dafür in Richtung Straßen- und Gehwegesanierung umgeschichtet werden.
3. Der aktuelle Entwurf für ein Länder-und Kommunal-Infrastrukturfinanzierungsgesetz der Bundesregierung sieht vor, dass mindestens 60% der vorgesehenen 100 Mrd. Euro in die Kommunen fließen. Das bedeutet für unsere Gemeinde auch einen heute noch nicht abschätzbaren zusätzlichen Mittelzufluss, den wir auch in die Straßen- und Gehwegesanierung investieren werden.

Ich werde daher mit dem Haushaltsentwurf für das Jahr 2026 dem Gemeinderat ein umfangreiches Sanierungsprogramm mit erheblichen höherem Haushaltsansatz für Gehwege und Straßen vorschlagen. In diesem Jahr stehen mir und der Verwaltung mit der Haushaltsgenehmigung nur 132.00 Euro für die Unterhaltung der Straßen und zusätzliche 120.00 Euro für Geh- und Radwege zur Verfügung. Daneben dürfen wir 231.100,00 € für die Sanierung von Feld- und Wirtschaftswegen verausgaben.

Für 2026 und die folgenden Jahre werden die Haushaltsentwürfe in Anlehnung an die von der Politik vorgegebenen Prioritätenliste und bedarfsbezogenen Kostenermittlungen erheblich höhere Ansätze beinhalten – wenn unsere Politik den Weg mitgeht und zustimmt.

Verkehrsberuhigung und Unfallverhütung

Seit Beschaffung einer Geschwindigkeitsmessanlage zu Beginn meiner Amtszeit und einer zusätzlichen Seitenradarmessanlage in diesem Jahr ist die Verwaltung in der Lage, exakte Verkehrs- und Geschwindigkeitsmessungen in allen Ortschaften durchzuführen. Beide Anlagen setzen wir regelmäßig ein. Das versetzt uns in die Lage, Entscheidungen des Straßenverkehrsamtes mit Daten hinterlegt vorzubereiten.

Die Geschwindigkeitsmessanlage befindet sich regelmäßig im gesamten Gemeindegebiet im Einsatz.

Tatsächliche bzw. mögliche Unfallschwerpunkte wurden entschärft. So wurde nach mehreren Unfällen auf mein Betreiben hin an der Kreuzung am Alten Bahnhof / L136 eine moderne und intelligente Ampellösung realisiert. Die Anzahl der bis dato regelmäßigen Unfälle ist in der Folge ist auf nahezu „0“ zurückgegangen.

Der Bau der modernen Lichtsignalanlage interessierte auch unsere Landtagsabgeordnete Dr. Patricia Peill

In der Fortführung der L136 Richtung Schleiden wurde eine Gefahrenstelle mittels zusätzlicher Leitplanken entschärft. Ergebnis: Seither keine Unfälle mehr.

An der Kreuzung L136 und L11 Richtung Eschweiler liegen ebenfalls die Voraussetzungen für eine Lichtzeichenanlage vor. Derezeit befasst sich Straßen.NRW mit der Realisierungsplanung.

Auf der A44 wurde eine geschwindigkeitsreduzierende Maßnahme zum Schutz für abfahrende Fahrzeuge vor der Autobahnanschlussstelle Aldenhoven umgesetzt. Angedacht ist hier ferner die Erweiterung des nachfolgenden Abbiegebereichs vor dem Kreisverkehr.

Um insbesondere Fußgänger zu schützen, wurden für verschiedene Ortseinfahrten wie z.B. in Engelsdorf und in Niedermerz zusätzliche verkehrsberuhigende Maßnahmen umgesetzt. Am Alten Turm in Aldenhoven wird in der nächsten Verkehrsschau geprüft, ob mittels eines so genannten Drempels nach niederländischem Vorbild die Durchfahrgeschwindigkeit durch die Alte Turmstraße dauerhaft und wirkungsvoll reguliert werden kann. Sollte das Straßenverkehrsamt dieser Lösung zustimmen, werden wir sie umsetzen.

Interkommunales Projekt Straßenzustandserfassung

Gemeinsam mit den Partnerkommunen Nideggen und Nörvenich haben wir im Rahmen eines interkommunalen Projektes gemeinsam eine digitalisierte Straßenzustandserfassung umgesetzt. Dieses Projekt wurde in der Startphase gefördert und hat uns in die Lage versetzt, mit den ermittelten Daten einen kompletten Überblick über den Sanierungsbedarf unserer Straßen und Nebenanlagen zu verschaffen, im Nachgang Handlungsprioritäten festzulegen und ein strukturiertes Sanierungsprogramm zu entwickeln. Das System wird komplettiert durch eine Datenbanklösung, in der wir alle Straßen, Neben- und Beleuchtungsanlagen speichern und dokumentieren.

Die neue Straßenzustandserfassung als interkommunales Projekt – Foto: Lehmann+Partner

Eine Vielzahl von Mängeln gibt es auch bei den gemeindlichen Gehwegen, die ein teils hohes Alter aufweisen. Leider sehen sie auch so aus bzw. sind in einem entsprechenden Zustand, was auch seitens der Gemeindeverwaltung erkannt ist. Ohne hohen finanziellen Aufwand ist eine groß angelegte Sanierung nicht möglich. Ziel muss es sein, auch für diese Problemstellung entsprechende Fördermittel zu identifizieren und einzusetzen und die Erkenntnis und den politischen Willen im Gemeinderat zu schaffen, hier trotz der Haushaltslage aktiv zu werden. Grundlage dafür wird die Erarbeitung einer Zustandserfassung parallel zu der beschriebenen Entwicklung eines Straßenkatasters sein.

Der Euregiobahn-Eisenbahnanschluss für den zweiten Siedlungsschwerpunkt rückt immer mehr in greifbare Nähe. Wegen der bestehenden und nur zu reaktivierenden alten Zechenbahnlinie zum Zechenstandort Siersdorf kann der geplante Bahnanschluss mit verhältnismäßig geringem Aufwand voraussichtlich bis 2026 wieder hergestellt werden. Als Mitglied des Beirats des ausführenden Schienennetzbetreibers EUREGIO Verkehrsschienennetz GmbH (EVS) habe ich mich von Anfang an für die Realisierung des Projektes und damit für eine erste neue Bahnanbindung unserer Gemeinde eingesetzt.

Es soll aber nicht bei einem Bahnanschluss Siersdorfs bleiben. Gemeinsam mit der EVS und dem Nahverkehrsverbund Rheinland (NVR) möchte ich den anstehende Strukturwandel langfristig dazu nutzen, einen eigenen Bahnanschluss durch die mögliche neue Verbindung von Aachen über Aldenhoven nach Jülich auch für den Kernort Aldenhoven zu realisieren.

Gute Chancen hierfür ergeben sich aktuell durch die neue geplante S-Bahnlinie, die gemäß Beschluss des Bundeskabinetts zukünftig von Düsseldorf über Jülich nach Aachen führen soll.
Durch diese zukünftige S-Bahn-Verbindung erfolgt nicht nur eine deutlich verbesserte Anbindung unserer Region, sondern sie eröffnet uns auch die Möglichkeit einer Anbindung unserer Gemeinde Aldenhoven an das Fernverkehrsnetz auf dem Streckenabschnitt von Jülich nach Aachen.

Wie geht es weiter?

Ich werde die vorbereitenden Arbeiten zu den Gleisanschlüssen für die Gemeinde Aldenhoven als Mitglied des EVS-Beirats weiter aktiv begleiten und vorantreiben. In Herbst werden wir parallel dazu verwaltungsseits den Förderantrag für die Schaffung des ersten neuen Haltepunktes in Siersdorf einreichen.

Für eine zukünftige Realisierung eines S-Bahnhaltepunktes der neuen S-Bahnlinie über Jülich nach Aachen und damit eine Anbindung Aldenhovens an das Fernverkehrsnetz werde ich mich massiv einsetzen.

Mit der Realisierung der interkommunal auf den Weg gebrachten, digitalisierten Straßenzustandserfassung werden wir eine Grundlage für die zukünftige Sanierungsplanung der gemeindlichen Straßen und Gehwege erhalten, die nachfolgend nach Möglichkeit mit den entsprechenden Fördermittelanträgen unterlegt und umgesetzt werden können.